Musik:
Vorsichtiger Vorschlag: Bilder einer Ausstellung. 'Der Gnom' (Einzusetzen nach Gefühl und Wellenschlag)
ggf. Streicher zum Unterlegen
Stimmen:
Sprecher
Zitator
Zitator (Musik unterlegt): Rechnerbetrieb Informatik, Ducsinski am Apparat? - Hallo Ripley. - Danke. Geht so. Gestern ist mir eine zwei GB Western Digital abgeraucht. Hat mich einen halben Nachmittag gekostet, weil ich unter anderem das halbe Newssystem wieder einspielen und neu konfigurieren mußte. Und dauernd klingelte natürlich das Telefon, warum denn nichts passiert. - Natürlich hatte ich einen Backup. Aber auch das brauchte Zeit. Ich mußte erst Platz schaffen und außerdem verhindern, daß irgendwo ein Deadlock entsteht. Dann war gerade nach dem Reboot auch noch die Uhrzeit verstellt und auf einmal fing die Kiste an, den Kram, den ich gerade einspielte, schon wieder wegzucrunchen, weil er über ein Jahr alt war. Dann hab ich versucht, den Dämon zu disablen und ihm ein falsches Datum unterzujubeln und erst nach dem Restore die ganze Chose runterzufahren, um danach mit der richtigen Zeit ein neues Init zu starten und den Server wieder zu booten. (Hat aber auch nicht geklappt)
Sprecher: Am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin arbeitet die Ethnologin Sabine Helmers im Projekt 'Kulturraum Internet'.
take 1
(Helmers/I.447) Bisher war das eben so, es gab keine Äußerlichkeiten, und von daher haben
diese Äußerlichkeiten auch keine Rolle gespielt. Es gibt andere Arbeiten, von anderen Forschern,
die sich auch mehr mit den realweltlichen, physischen Gegebenheiten in dieser besonderen Kultur
beschäftigt haben - Und die dann eben festgestellt haben: Daß dann dazugehört eine völlige
Vernachlässigung oder Verneinung von Äußerlichkeiten. Die eben auch demonstrativ zur Schau
gestellt wird. Am Bekanntesten ist eigentlich ein Zitat von J. Weizenbaum über Programmierer
oder zwanghafte Programmierer, was schon aus dem Jahre 1977 stammt, wo eben steht, daß sich
diese Menschen auszeichnen, daß sie stundenlang mit brennenden Augen auf den Monitor starren
und sich selbst, ihre Kleidung, Körperpflege völlig vernachlässigen - nur am Rande schnell irgendwelche
Imbisse einnehmen ... Ja. Das wären eben so äußerliche Merkmale.
Sprecher: Jeder hat sein Weltbild, jeder pflegt seine eigenen Vorurteile. Frauen sind dumm, Kinder
unwissend. Ossis sind faul und - seit Joseph Weizenbaum vor zwanzig Jahren in seinem Buch 'Die
Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft' die damals möglicherweise zutreffende
Beschreibung von Hackern machte - ein Computerfreak ist blaß, pickelig, pizzafutternd und derart
kommunikationsgestört, daß er statt mit seiner Freundin auszugehen sein Leben vor dem Computer
verbringt.
Unter Leitung von Professor Roland Eckert wollten sich Mitarbeiter der 'Arbeitsgemeinschaft
sozialwissenschaftlicher Forschung und Weiterbildung an der Universität Trier' ein Bild der Nutzer
von Computernetzen machen. Zwischen 1991 und 1994 führten sie mehrere Hundert Interviews durch,
deren Auswertung in eine grobe, holzschnittartige Typologie mündet. Es gibt Computerfreaks,
Hobbyisten und Pragmatiker im Netz. Ob die Computerfreaks den sozial inkompetenten und äußerlich
verkommenen Hackern ähneln? Die Forschungsergebnisse sind im Artikel: 'Die Nutzer von
Computernetzen' von Thomas A. Wetzstein und Hermann Dahm zusammengefaßt.
Zitator: Das Netz ist für den Computerfreak zugleich Wissensbörse und Zeitung, aber auch Podiumsdiskussion, Gesprächsgelegenheit und Kontaktforum. Der Treff im virtuellen Raum läßt die technische Rationalität des Rechners vergessen und die Begegnung mit anderen Gleichgesinnten gerät zum besonderen Erlebnis. Dementsprechend ist der Technikzugang emotionaler als bei den anderen Typen. Selbstverwirklichung und Euphorie, Macht und Herrschaft, die Erfahrung neuer Welten und die Kunstfertigkeit sind Assoziationen, die der Freak eher als alle anderen mit dem Computer in Verbindung bringt. Neben der sachlich nüchternen baut er auch eine romantische Beziehung zum Rechner auf. Dabei ist das Engagement des Freaks so stark, daß er sich gern als süchtig bezeichnet.
Sprecher: Die Vorstellungen stoßen sich. Der des halb verwahrlosten Hackers versus dem Programmierer oder Studenten der Ingenieurswissenschaften. Verknautschte Anzüge gegen informelle Kleiderordnung für Angestellte in Rechenzentren. Frage. Wer kann es sich heute bei der heutigen Situation auf dem Arbeitsmarkt und dem starken Reglement in den technischen Studienrichtungen der Universitäten leisten, sein Leben nach solchem Bild von Hackern einzurichten? Zweite Frage: Kann man Vorurteilen mit dem rationalem Denken aus wissenschaftlichen Untersuchungen beikommen?
Der in Hamburg lebende Journalist Peter Glaser über seine eigenen Computererfahrungen:
take 2
(Glaser/III.099) Das war ein Schlüsselerlebnis für mich, als ich zum ersten mal mit nem Computer in
Berührung gekommen bin. ... Ich bin zu nem Freund gegangen, das war 1980, er sagt, er hat einen
Computer zu Hause, was ich ihm gar nicht richtig geglaubt hab. Dann stand da in meinen Augen
ein kleiner Fernsehapparat ... Und davor stand so eine Plastikschreibmaschine. Und dann guckte
ich immer unter seinem Schreibtisch und hab den Computer gesucht, weil ich immer der festen
Ansicht war, der müßte mindestens so groß wie ein Eisschrank sein, und bis er mir nach einer
halben Stunde erklärt hat, das ist alles in der Tastatur drin, ... das war der erste Schock, den
ich verdauen mußte, und der zweite, positive Schock war dann - ich durfte mich dann auch mal
dransetzen und ich hab dann Hallo eingetippt. Und dann stand da Hallo auf dem Bildschirm. Das ist
heutzutage relativ unspektakulär. Und für mich war das damals aber ein Erweckungserlebnis.
Sprecher:Der Computer - für den einen ein Gottesgeschenk. Der erste Kontakt ein Erweckungserlebnis.
Der Rechner wird zum Tor ins Himmelreich, das Cyberspace heißt. Der Computerfreak, um es mit
Worten des Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk zu sagen, wird Angehöriger einer neuen
Priesterkaste.
Auch Howard Rheingold ist Journalist und, vergleichbar mit Peter Glaser, im Netz ein Mann der ersten
Stunde. Zwei Bücher hat Rheingold über seine Erfahrungen geschrieben. Ein euphorisches 'Virtuelle
Welten - Reisen im Cyberspace', danach ein oberflächlicheres, allerdings manchmal auch etwas
nachdenklicheres. 'Virtuelle Gemeinschaften'.
Hier beschreibt er einen seiner virtuellen Freunde, Blair Newman. Und seine Beschreibung erinnert
an des Durchschnittsbürgers Vorurteil vom Computerfreak.
Zitator: Blair Newmans Haar, ein riesiger, immer unordentlicher, schmutzig blonder Schopf, schienen seinen Geisteszustand widerzuspiegeln; je wilder und unkontrollierter seine Locken aussahen, desto schneller schien sein Gehirn zu arbeiten.
Sprecher: Doch Blair Newmans Erfahrungen sind keineswegs religiöser Natur. Howard Rheingold beschreibt ihn als süchtig nach Cyberspace.
Zitator: Jahre, nachdem Blair vom Kokain losgekommen war, behauptete er, daß jemand eine Linie neben seinen Computer gelegt hatte während er mit dem Computernetz Well verbunden war. Etliche Stunden später schwante ihm, daß die weißen Kristalle imme
r noch dalagen. Er hatte davon gewußt, aber nicht die nötige Energie aufgebracht, vom Computer abzulassen und sie zu schnupfen. Blair erklärte, daß dies keine moralische Entscheidung, sondern ein Kampf verschiedener Süchte war - wegen seiner derzeitigen S
ucht konnte er seine Hände nicht von der Tastatur und seine Augen nicht lange genug vom Bildschirm losreißen, um das Kokain zu konsumieren. Stundenlang, Tag für Tag, über Jahre hinweg teilte Blair sein Innerstes mit uns im Netz, jede Einzelheit seines unb
erechenbaren unverbesserlichen Bewußtseins.
Sprecher: Manche Süchte sind an bestimmte Stoffe gebunden. Die bekanntesten sind Rauschgifte,
man kann aber auch süchtig sein nach Alkohol oder Kaffee, Schokolade oder Zigaretten. Andere
Süchte sind stoffungebunden, die Spielsucht zum Beispiel. Oder die Sucht auf Cyberspace, Fernsehsucht.
Die Symptome bauen aufeinander auf, sie steigern sich: Das Medium, also der Fernseher,
der Spielautomat oder der Computer beherrscht das Freizeitverhalten. Außer Haus Aktivitäten
werden eingeschränkt. Neigung zum heimlichen Medienkonsum nimmt zu. Die Maschine übt einen
inneren Zwang aus. Funkstille wirkt beängstigend. Dauerkonsum erzeugt Schuldgefühle.
Die Gottesmaschine mit Bildschirm bekommt eine überväterliche Autorität. Peter Glaser:
take 3
(Glaser/III.anschl.) Ich bin mit dem Fernsehen aufgewachsen wie alle in meiner oder unserer
Generation und wir konnten immer nur laut leise, ein aus. Also ich weiß noch, als ich klein war,
gab es in Österreich, wo ich herkomm, da gibts heute noch zwei öffentlich rechtliche Programme
und ich mußte meinen Vater fragen, wenn ich vom ersten ins zweite Programm umschalten wollte.
Also dieser Schaltvorgang mußte von der höheren Autorität noch mal genehmigt werden. ... - Fernsehen
war für mich so ein Gerät, was für mich Autorität repräsentierte, weil die Inhalte, die kamen von den
großen Fernsehanstalten. Da wurde das Programm eingespielt. ... Und das Computerprogramm, (145),
was das Programm neu bringt ist, daß ich mein eigenes Programm machen kann. Das war, das war
also alles in diesem einen Moment drin, in dem ich dieses Hallo auf dem Bildschirm sah.
Sprecher: Multi User Dungeons, kurz MUD's, sind Fantasy Rollenspiele, in der sich manchmal mehr
als hundert Spieler durch erdachte Welten à la Herr der Ringe schlagen. Die Fantasywelten der
MUD's entstehen jedoch nur als Text auf dem Bildschirm.
Xyllomer, das frühere PaderMUD in Paderborn, warnt jeden seiner Spieler zu Anfang mit folgendem
Text. This might become a very time-consuming system if you start to use it, it might take effect
on your real life, especially on your studies! Considr this before you start spending time here.
(überblenden Sprecher)
Zitator: Es könnte zu einem zeitraubenden Spiel werden. Sein Gebrauch könnte Rückwirkungen auf Dein reales Leben haben, insbesondere auf Dein Studium. Denke daran, bevor Du Zeit hier verbringst.
Sprecher: (spending your time here.) Mit Verweisen auf die Suchtgefahr haben viele Unis in den
USA, aber auch in Deutschland, wo zum Beispiel das MUD Nemesis in München einfach gelöscht
wurde, MUD's verboten.
Im Gegensatz zum Fernsehen kann man sich beim Computer selbst ein Programm machen.
Das stärkt den Glauben, auch in die eigene Omnipotenz. Peter Glaser:
take 4
(Glaser/III.anschl) Und da hab ich dann gemerkt, daß diese komische kleine Plastiktastatur,
die der Computer war, wie ich gelernt hatte, es mir ermöglicht, ins Vakuum der Bildröhre
praktisch einzugreifen und dieses Vakuum das hab ich als ein Machtvakuum praktisch empfunden,
weil wie vorhin sagte, in den Jahrzehnten davor immer von den großen und übermächtigen
Fernsehanstalten immer von Inhalten gefüllt worden ist, und das war praktisch dem Individuum
nicht möglich, in dieses Vakuum einzugreifen. Du konntest praktisch nur gucken und ein oder
auszuschalten. (156)
Sprecher: Auch Drogen geben einen Kick wie ein Erweckungserlebnis. Kokain zum Beispiel,
manchmal auch Alkohol. Ectasy oder Speed. Fernsehen dagegen macht schlapp, ein Spielautomat
peppt auf. Ob Computerfreaks sich für süchtig halten - mit allen Begleiterscheinungen der Sucht
wie Abbruch sozialer Kontakte, Verwahrlosung des Äußeren?
Zurück in die Wissenschaften stellt sich die Frage nach dem Selbstbild von Computerfreaks, von
eingefleischten MUD Spielern. Anke Bahl, empirische Kulturwissenschaftlerin interviewte einige
der MUD Spieler.
take 5
(Bahl/II.276) Ich habe aber Leute darüber befragt, was sie dort machen und kann nur das
interpretieren, was sie mir erzählen. D.h. was mich interessiert ist die Bedeutung, die es für sie
persönlich hat. Ob das tatsächlich so ist und ob das tatsächlich so passiert, das interessiert mich
eigentlich nur periphär. Das ist auch interessant. Aber für meine Arbeit interessiert mich das,
was die Leute daraus ziehen. Die Bedeutung, die es für sie hat im Alltag. Und ob das die
Wirklichkeit in Anführungsstrichen ist, daß ist eine andere Frage. (293)
Sprecher: Dank einer Untersuchung des BAT Freizeit Forschungsinstitutes in Hamburg weiß man: Die Sucht kündigt sich in zwei kritischen Vorstadien an. Die erste Phase ist durch ein Unbehagen über die eigene Freizeit gekennzeichnet. Die zweite Phase ist durch gedankenlosen Medienkonsum charakterisiert. Die kritische Phase des permanenten Medienkonsums mündet in die dritte Phase der zwanghaften Sucht. Was sagen die MUD Spieler dazu. Anke Bahl:
take 6
(Bahl/III.056) Die haben teilweise auch selbst gesagt, daß es Suchtcharakter hätte. Weil man
eben immer weiterspielen will und sehen, was passiert. Also ich denke schon, daß es so wie
viele andere Dinge, daß eine gewisse Suchtkomponente da ist. Aber das hängt eben davon ab,
wozu man das benutzt. Das selber ist ja noch nicht das schlechte. Das hängt eben davon ab, mit
was für Erwartungen man darangeht. ... - Ich weiß nicht, ich hab da noch keine Antwort drauf.
Sprecher: Hurra, die verschiedenen empirischen Untersuchungen zeigen sich konsistent. Aus: Die Nutzer von Computernetzen - eine Typologie, von Thomas A. Wetzstein und Hermann Dahm:
Zitator: Dabei ist das Engagement der Computerfreaks so stark, daß sie sich selbst gern als süchtig bezeichnen. Assoziationen bezüglich den Zuständen von Rausch und Sucht sind nicht zufällig, aber weniger im Sinne einer krankhaften Abhängigkeit gemeint. Diese Metaphern symbolisieren eher das starke Interesse an den Netzen. Die Spezialisierung überlagert aber nicht den restlichen Alltag.
Sprecher: Und die Omnipotenz? Die Macht des Computers, die auf seinen virtuosen Nutzer übergeht? Peter Glaser:
take 7
(Glaser/III.227): Das ist ein Kindergefühl, daß auch - das hatte auch ich, als ich meinen ersten
Computer hatte - Ich bin rumgesessen und hab mich mit Phantasien beschäftigt, wie ich jetzt
erst mein kleines Reich, meine Wohnung voll computerisiere werd - und ich wollt überall Sensoren
anschrauben ...
Sprecher: Frage. Wenn zwei mal der selbe Begriff verwendet wird wie hier der Begriff Sucht - einmal als Krankheit, einmal als Metapher - muß dieser Begriff jedesmal das selbe bedeuten? Aber wenn sich jemand auf die Metapher bezieht, muß es die Sucht im pathologischen, im Sinne von Krankheit nicht ausschließen. Natürlich beschreibt sich niemand selbst ohne Not als süchtig.
Musik (unter Sprecherin und Zitator)
Sprecher (Zeichen einzeln sprechen): Aus dem Internet http://upasad.edu/~sandra.html, Text Michael Keukert.
Zitator (Aussprache: Nicht Umgangsdeutsch im amerikanischen Englisch): (... und den Server wieder zu booten) Hat aber auch nicht geklappt. Ich mußte dann die Source des Cron-Dämons ändern, habe einen neuen System Descriptor eingelinkt, der von Scratch aus alles neu gesetzt hat. Danach mußte ich den Kernel neu übersetzen und linken, so daß die Änderungen zum Tragen kamen. - Auf jeden Fall hab ich verhindern können, daß der alte Kram gleich wieder weggeschmissen wurde. Allerdings mußte ich dadurch wieder alles neu einspielen. Dabei sind mir dann beinahe noch alle Trustees entfleucht, weil ich einen Bezug falsch gesetzt habe. Zum Glück war aber noch eine Kopie in den Yellow Pages und das Update war noch nicht vollzogen. - Naja. Und als der Krempel wieder lief und die ersten IP-Verbindungen standen, wollt ich dann eine Mail schreiben, was los war. Dummerweise war ich aber noch in der Root drin, und der blöde Editor hat daraufhin den Owner falsch gesetzt. Da war schon wieder hängen im Schacht.
Sprecher: Trotzdem. Computerfreaks erscheinen oft als Angehörige eines fremden Volkes. Ihre Sprache ist alles andere als umgänglich, ihre Gehabe sonderbar. Es ist an der Zeit, einmal mehr eine Ethnologin zu befragen. Sabine Helmers:
take 8
(Helmers/nach II.285) Im Internet gilt immer das Prinzip, as simple as possible - Das betrifft sowohl
den sozialen Umgang als auch die technischen Grundlagen.
Sprecher: Warum erscheint der realweltliche Umgang mit Computerfreaks nur so kompliziert. Vom Kontakt im Netz ganz zu schweigen, wo einem unter anderem all die technischen Unzulänglichkeiten des Providers die Kommunikation schwer machen. Hinzu kommt die Sache der Körperlosigkeit - die für den Kontakt zwischen reinen Seelen oder Engeln im Jenseits noch annehmbar erscheint. Für Menschen aus Fleisch und Blut erscheint die Abwesenheit jedes körperlichen Signals sehr verengt, der tatsächliche Kontakt doch vage, unverbindlich. Aus Virtuelle Gemeinschaften, von Howard Rheingold.
Zitator: Die Kritiker sprechen oft mit großem Bedauern davon, wie sehr die Handlungen der Menschen in einer Zivilisation reduziert worden sind, die Technologie anbetet, und sie beklagen die Umstände, die dazu geführt haben, daß einige Leute derart mitleiderregend beziehungslose Leben führen, daß sie ihre Freunde und Bekannte auf der anderen Seite des Bildschirms sichern. In dieser Furcht steckt ein Körnchen Wahrheit, dann die virtuellen Gemeinschaften brauchen manchmal mehr als Wörter auf dem Bildschirm, wenn sie nicht nur Ersatzstoff sein wollen.
Sprecher: Telefonsex macht auch keine Liebe - obwohl man seinen Gegenüber zumindest noch hört. Die Talklines im Internet funktionieren ausschließlich über das geschriebene Wort. Muß man in diesen das Wort Gefühl ganz klein schreiben, womöglich verkürzt: Gfl? Anke Bahl berichtet von einem Erlebnis aus dem Rechenzentrum.
take 9 blenden
(Bahl/I.190) Da ist es dann auch dazu gekommen, daß ich einen Studenten näher kennengelernt
hab ... Und ich ihn fragte, was machst du denn da und er mir erzählte, ja ich spiele Night Fall und
gleichzeitig spreche ich mit meiner Freundin in den USA. Und da hatte er nämlich zwei Fenster
offen, d.h. ... auf dem einen Fenster hatte er eine Talkline laufen, so daß er zeitgleich mit seiner
Freundin sprechen konnte, die in den USA sitzt und die er im Netz kennengelernt hat -
Sprecher (falls aus dem Text nicht deutlich: Bitte ironisch): Eine Freundin aus dem Netz. Das läßt
doch hoffen, weil Erinnerungen an vergessen geglaubte Geschichten, an Kindermärchen wahr zu
werden scheinen. Märchen über den Fischer, der sich eine Nixe fängt und glücklich wie reich wird bis
ans Ende seiner Tage.
Statt daß sie wie andere Männer eine Frau anbaggern oder aufreißen, abschleppen oder anmachen:
Wollen sich körperlose Computerfreaks ihr Weib im Netz käschen? Das scheint gut für die Psyche,
suchen doch Männer im Grunde nur ihre Mutter. Und heißt das Netz nicht auch Matrix - auf dem ersten
Blick zwar 'mathematische Kreuztabelle mit besonderen Rechenregeln', laut Fremdwörterduden auch:
Gebärmutter. Also: Mutterschoß. Suchen die Computerfreaks über ihre Freundin aus dem Netz also
nichts anderes als die Manifestation der Urmutter, Abbild ihrer eigenen?
Daß Männer im Netz bei weitem in der Überzahl sind, kann Ausdruck für nichts anderes als ihre
Schüchternheit im direkten Kontakt sein. Sozusagen eine Spätfolge des in den Achtziger Jahren
entstandenen Typs vom psychologisierenden Softie aus der Männergruppe. Ist denn der
Computerfreak überhaupt ein einsamer Typ. Peter Glaser:
take 10
(Glaser/II.160) Den gibts sicher auch. Aber den gibts im selben Maße, wie es kontaktgestörte
und vereinsamte Menschen gibt, die keinen Computer haben. Ich bin mir sicher, ohne daß ich
jetzt ne soziologische Untersuchung dazu gesehen hab. Aus meiner persönlichen Erfahrung. Ich
kenne eine Menge Leute. Und über nen längeren Zeitraum mit den Computer umgehen. Und davon
ist keiner vereinsamt.
Sprecher: Dem Spaß zum Trotz ist die Situation ernst. Tradierte Beziehungsstrukturen lösen sich auf. Jeder dritte Haushalt in München besteht nur aus einer Person, über die Hälfte der Kinder in den neuen Bundesländern sind nicht-ehelich. Ehrliche, zwischenmenschliche Kommunikation verschwindet, obwohl das Gespräch in Zeiten der sozialen Krise eine ungeheure Bedeutung hat. Es scheint, als holten sich die MUD Spieler ihre Kommunikation über das Netz, wie einen Hamburger aus dem Schnellrestaurant, die Hose aus dem Schnäppchenmarkt. Aus: Technische und soziale Strukturen virtueller Welten am Beispiel von TubMUD. Von Irina Leyde.
Zitator: Obwohl es den Anschein hat, als holten sich die Spielenden via Internet das Gut Kommunikation als Konsumartikel, so spricht doch die Ernsthaftigkeit dagegen, mit der viele ihre sozialen Bindungen im MUD sehen und pflegen. Für manche scheinen die Feundschaften in der virtuellen Welt sogar die realen zu ersetzen.
Sprecher: Die elektronische Kommunikaton via Email und Talkline scheint zu klappen. Anke Bahl:
take 11
(Bahl/I.216) Naja. Dann hat er mir erzählt, daß er das regelmäßig macht, daß heißt, mittlerweile
leben die beiden in Deutschland zusammen. Aber als ich die beiden kennengelernt habe, da waren
sie noch getrennt und sie hat eben in den USA sein Studium beendet und er war hier und weil er
eben regelmäßig mehrmals die Woche mit ihr sprechen wollte ... also die haben sich zu der Zeit
jeden Tag eine Email, eine elektronische Post zugeschickt und haben auch wenn's geht
mehrmals wenn sie viel Zeit hatte, abends verabredet, so daß es bei ihr nachmittags war
und bei ihm abends und haben ein zwei Stunden getalkt.
Sprecher: Also. Soll man einsamen Herzen zum Kauf von Billigcomputer und Modem raten? Noch einmal aus dem Text von Irina Leyde.
Zitator: Zuweilen kommt es zu heftigen Flirts, die in vielen Fällen für den männlichen Spielenden zu einer herben Enttäuschung werden. Legendär ist der Fall bei dem ein Mann und eine Frau Spieler mit jeweils vertauschtem Geschlecht hatten, im MUD erst Freundschaft schlossen, sich dann ineinander verliebten, dann jeweils das wahre Geschlecht beichten wollten, es erst nicht glaubten, sich dann trafen und einige Zeit später heirateten. Obwohl dieser Fall glücklich ausging, so muß ich doch feststellen, daß das MUD als Eheanbahnungsinstitut hochgradig ungeeignet ist, denn nur in den seltensten Fällen entwickelt sich aus einem heißen MUD Flirt eine tatsächlich haltende Beziehung.
Sprecher: Bevor das Deutsch-Amerikanische Paar zusammenkommt, gilt es noch eine hohe Hürde zu nehmen. Denn da sitzt die weibliche Seele in den Vereinigten Staaten am Monitor und will das von sich verschweigen, mit dem die Liebe erst richtig schön wird. Ihren Körper. Am besten soll der ganz der Phantasie ihres Liebsten überlassen bleiben. Anke Bahl über die Freundin des Studenten:
take 12
(Bahl/III.289) Sie hat ja immer noch diesen Wunsch gehabt, schlank und rank zu sein und mutig
und kess usw. Diese Wunschperson war sie im Netz. Aber nicht in der Realwelt. Und sie hat eben
dieser Person, die sie dann kennengelernt hat im Spiel, und die jetzt ihr fester Freund in
Deutschland ist, dann ein Foto geschickt. Die haben sich beide Bilder geschickt. Und da war halt
nur ihr Kopf zu sehen. Aber nicht ihr gesamter Körper. ... Sie hat ihm dann gesagt, sie wiege
soundso viel und sie hatte dann gehofft, sie würde so viel abnehmen, bis sie sich gegenüber
stehen. Aber sie hat es nicht geschafft.
Sprecher: Der Cyberspace - kein Ort der Einsamkeit, sondern der Begegnung. Man lernt sich kennen und - manchmal - lieben, schließt Freund- und Feindschaften. Nur die Körperlosigkeit muß überwunden werden. Die Seele verlangt nach Menschlichkeit, der Engel nach einem Körper, Die Phantasie nach Materie.
take 13
(Bahl/III.075) Sie mußte sich dann ja irgendwann der Realität stellen. Der Realität, daß sie ja
auch dicker ist, als sie angegeben hatte. Und sie hat sich dann ja entschieden, diesen Menschen
kennenzulernen und nach Deutschland zu gehen. Das heißt auch, die Netzwelt hinter sich zu lassen
und wieder nach draußen zu gehen. Oder bzw. sich vom Monitor abzuwenden und wieder mehr
Kontakte aufzunehmen zu Menschen in ihrer direkten Umgebung. Also das war eine Zeit, in der
sie sehr stark in der Netzwelt war. Aber das heißt ja nicht, daß man das nur noch macht. Also
ich finde das so lange nicht bedenklich, so lange man auch noch andere Kontakte hat. Und
meine Erfahrung ist eigentlich, daß es früher oder später dazu führt, daß die Leute ganz
stark das Bedürfnis haben, die Leute, mit denen sie da im Netz zu tun haben, auch so
kennenzulernen. Und daß sie dann eben das auch umsetzen, was sie im Spiel vielleicht auch
an Erfahrungen gemacht haben.(099)
Sprecher: Liebe hin, Freundschaft her. Bekanntschaften sind doch diejenigen, mit denen man den meisten sozialen Umgang pflegt. Aus: Die Nutzer von Computernetzen, von Thomas Wetzstein und Hermann Dahm.
Zitator: In keinem anderen Nutzersegment wie dem des Freaks geben so viele Befragte an, durch das Netz Zugang zu Leuten mit gleichen Interessen gefunden zu haben. Drei Viertel der Freaks trifft sich mit virtuellen Netzbenutzern zwischenzeitlich sogar Face to Face. Der Freak ist virtuell in jeder Hinsicht präsent und kompetent. Mit seiner zentralen Kommunikationsrolle als Meinungsführer geht die Bekleidung öffentlicher Netzämter einher. Die von uns befragten Systemverwalter, Moderatoren und Netzkoordinatioren lassen sich überwiegend unter dem Nutzertypus des Freaks subsummieren.
Sprecher: Wenn sich die Spieler eines MUD's begegnen wollen, organisieren sie eine Party. Anke Bahl:
take 14
(Bahl/I.155) Also es gibt in ganz Deutschland und hier in Tübingen regelmäßig Treffen von den
Leuten, die zu dieser MUD Community gehören und die auch das Interesse haben, sich früher oder
später nicht nur im Spiel zu begegnen sondern auch mal sagen: Hey, laßt uns mal treffen und sehen,
wer sich eigentlich hinter diesen Phantasienamen verbrigt. Dann treffen die sich hier auch in
Tübingen und machen bsplsweise eine real life quest. Also daß sie so ne Art - vielleicht würde
man sagen, ne Schnitzeljagt. Daß sie versuchen, das, was sie im Netz leben, auch mal in
Tübingen durchspielen. Das gibts auch.
Sprecher: Aus dem Internet-Server des Wissenschaftszentrums Berlin, von Kai Seidler:
Zitator: Eine Personengruppe fällt besonders auf. Die Karteileichen. Die Menschen sind so die richtig orginalen Computerfreaks: Geeks, Nerds oder wie auch immer. Es gibt wohl auf der ganzen weiten Welt keinen anderen Ort, an dem sie so fehl am Platze sind wie auf einer Party. Von ihnen gibt es aber nicht viele. Mit ihnen redet keiner, und sie reden auch mit niemandem. Vielleicht finden sie ja einen anderen in ihrer Art, und sie können sich gegenseitig anschweigen. War das jetzt zu hart? Das Leben ist hart!
Musik unter Sprecherin und Zitator gelegt
Sprecher: Nach dem Text: http://upasad.edu/~sandra.html, von Michael Keukert.
Zitator (ausblenden): (Da war schon wieder hängen im Schacht.) - Die Anfrage beim Provider wegen dem Drucker. - Genau. Die Antwort ist gekommen. Von einem der Techniker. Ich hab sie direkt ins Forum des Herstellers geschrieben. Die sind nämlich auch Anbieter. Soll ich Dir ne mail - Faxen? In welchem Jahrhundert lebst Du. - Ach so. Papier zwischen den Fingern. Ich schick's gleich raus. - Aber wo ich Dich gerade an der Strippe hab: Du hast mir mal von einem Programm erzählt, daß beim Erstellen von Web-Seiten hilfreich ist? - Ja. Live Markup. Liegt auf Sun.rz.tu-clausthal.de im Verzeichnis ...
Sprecher: Die Ethnologin Sabine Helmers:
take 15 blenden
(Helmers/I.400)
Es forschen eben viele Leute zu dieser speziellen Gruppe von Menschen - ...
Das, was für diese Kultur definierende ist eben die besonders innige Beziehung zu Computern,
zu Computernetzen - Das drückt sich darin aus, daß man zum einen sehr viel Zeit damit
verbringt - Zum anderen einen möglichst virtuosen Umgang mit diesen technischen Geräten
erreichen möchte und zeigt dann auch so Nebeneffekte, wie das die Menschen selbst
von sich in technischen Zusammenhängen sprechen. Also bei sich selbst eine Festplatte
annehmen, wo Daten gespeichert werden -
Sprecher: - Vielleicht eine Logik des Denkens, die der boolschen Algebra gehorcht.
Natürlich verändern sich unsere Gedanken, Vorstellungen, Eigenschaften mit dem Gebrauch
vernetzter Computer, mit dem Surfen im Cyberspace. Eine computergestützte Kommunikation
besitzt seine eigenen Stilmittel, die sich in den Millionen und Abermillionen Online-Kontakten
herausildeten. Und diese Stilmittel reflektieren etwas von der Art und Weise, wie sich der Mensch
im Zeitalter der medialen Übersättigung ändert. Und sein Selbstbild. Peter Glaser:
take 16
(Glaser/III.160) Für mich ist die Maschine eigentlich hauptsächlich interessant, weil ich durch die
Maschine über mich selber nachdenken kann. Es interessiert mich weniger über die Technik
nachzudenken oder ich will nicht dabei stehenbleiben.
Sprecher: Schreiten wir voran und fragen nach einem Beispiel.
take 17
(Glaser Forts.) Ich will ein Beispiel bringen. Man kann - Was am Computer neu ist, daß er eine
vielfältige, man kann heute sagen: eine universelle Maschine ist - ... Man kann ihn auch als
Karteikasten verwenden - d.h. dann Datenbankprogramm. Dann kann ich sagen, ich möchte
mal gucken, wie so ein Datenbankprogramm eigentlich funktioniert, was das alles kann. Dann
gucke ich mir das an, ... und dann fange ich an zu begreifen, wie kompliziert und wie
unterschiedlich strukturiert man im Computer Datenbanken anlegen kann. Das ist der
erste Schritt.
Sprecher:Ist Peter Glaser ein Sonderfall, oder hat sein Denken eine prototypische Struktur für Computerfreaks. Sabine Helmers: take 18 (Helmers/I.426) Also wo ich normalerweise etwas ignoriere oder mir etwas merke, würde ich, wenn ich in diesen Dimensionen auch leben würde, würde ich mir etwas auf meiner Festplatte speichern, oder einen Nulldevice schieben - Also das Prinzip ist einfach: Alles was der Rechner an Operationen durchführt oder an Kommandos versteht, das ist 1:1 übertragbar auf Menschen, weil Menschen auch in diesen Dimensionen funktionieren - und deswegen kann man das auch in diesen Begriffen ausdrücken. Und der Witz dabei i st, daß dadurch vielleicht noch intensiver zum Ausdruck gebracht werden kann, wie sehr man sich mit diesen Computerdingen beschäftigt. Sprecher: Und noch einmal Peter Glaser.
take 19
(Glaser/III.190) Ich überleg mir, wie funktioniert das Erinnern, das ist ja nichts anderes als ein
systematisiertes Erinnern, diese Datenbank - wie funktioniert das bei mir selber - Ich nehm das
dann zum Anlaß, über mich selber nachzudenken. Dann denke ich mir, also jeder kennt das, ein
Buchtitel liegt einem auf der Zunge, fällt einem aber grad nicht ein. Aber dann ne Stunde später
oder einen Tag später fällt es einem ein. Dann bleibe ich dann mal stehen und frag mich, was ist
da passiert. denn daß etwas passiert ist, steht außer Frage. Es hat etwas in mir gesucht. Es hat
begonnen mit nem unbefriedigenden Gefühl, ich bin am Rande von diesem Titel, ich weiß, daß
ich es wußte, ich weiß, daß ich es nicht mehr weiß, und (208) ich weiß, irgendwo in meinem
Kopf ist es und dann ist es außerhalb von diesem Bereich, den wir so gern als Bewußtsein oder
so den das helle Licht des Tages, die Vernunft empfinden - ein sehr komplexer Suchvorgang hat
dann stattgefunden.
Sprecher: Abschließende These: Der Computerfreak ist vergleichbar mit anderen Menschen, die ein
intensives Hobby pflegen. Der Cyberspace ist sein Vereinsheim - vergleichbar dem Heim eines
Kleingärtnervereins, die Gespräche in Fachtermini beziehen sich auf die Tätigkeiten im
Hobbybereich. Bytes und device hier, Phosphordüngung und aufpfropfen dort. Und vergleichbar
einer Naturreligion, die dem Kreislauf aus Saat und Ernte, aus Werden und Vergehen huldigt,
vergleicht sich der Computerfreak mit seiner Maschine.
Nur daß man einem Kleingärtner auch einen Kleingeist nachsagt - womit der Liste von
Vorurtielen zu Beginn der Sendung eines hinzugefügt werden kann - weil der Kleingärtner
uneingeschränkt begeistert ist von seinem Grün. Die Begeisterung für ihre Rechner und die
Expressivität ihrer Äußerungen verbinden Computerfreaks nicht mit fortschrittsgläubiger Technophilie.
Computerfreaks sind zivilisationskritisch, sie spiegeln die Widersprüche und Probleme unserer
zunehmend technisierten Welt wider. Vermutlich deshalb besteht ihre Kultur außerhalb des
Cyberspace aus Filmen wie Ridley Scotts Blade Runner oder Paul Verhoevens Total Recall, und
Büchern wie Wiliam Gibsons Roman Newromancer. In einer bedrückend erscheinenden technisierten
Zukunft wird die Lebenswirklichkeit der Computerfreaks thematisiert. Ein entfremdetes Individuum,
dessen psychische Wirklichkeit mit der medialen verschmilzt, inmitten des Niedergangs unserer Kultur.
Das hat Kultstatus.
Bleibt die Frage, warum Computerfreaks den Normalbürgern so fremd sind. Hypothese:
Es ist nicht der Computerfreak, sondern sein Rechenautomat, mit dem er arbeitet. Zaubert.
Automaten haben einen ganz besonderen Stellenwert in der Kulturgeschichte der Technik.
Was Jörg Jochen Berns über das Automobil schreibt mag gleichermaßen für den Computer gelten:
Zitator: Die Automaten sind Bestandteil und Ausdruck höchster Repräsentation, Zeichen für über
allem Menschlichen stehende Institutionen, klingende Zeugen der Macht und Herrlichkeit. Sie erregen
nicht nur Staunen und Bewunderung, sondern auch Furcht.