UNItopia News: Brett Smalltalk, Gruppe Diskussion, Artikel 1263
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Titel: Re: krieg
Artikel: 1263 Bezug: 1261
Verfasser: Eleny Datum: 07.03.03 14:28:42
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sicher ist die Folgerung - gegen USA = fuer Irak - eine falsche.
Das aber habe ich ueberhaupt nicht behauptet. Auffallend ist
jedoch, dass die Friedensbewegung sich auf die USA eingeschossen
hat und Saddams Terrorregime vollkommen ausser Acht laesst.
Wenn auf Demos Plakate "nicht Saddam ist unser Feind, sondern Bush" hoch
gehalten
werden, dann laeuft da einiges verkehrt. Damit habe ich
Probleme. Keine Proteste vor irakischen Botschaften, keine
Demonstrationen gegen Saddams Verstosse gegen die UNO-
Resolutionen, etc. Auf ein Mal hat die Welt Angst vor
der USA, vor der Allmacht Bushs (laechlerlich) und seiner
Kriegstreiber. Nicht davor, dass Saddam vermutlich atomarem
biologische und chemische Waffen besitzt ... Nein, denn die
UNO-Waffeninspektoren haben ja nichts gefunden ... Allzu
gern laesst sich die Welt betruegen. Scheint so. Glaubt
denn ersthaft jemand daran, dass die Waffen noch im Land
sind und nicht wie von dem meisten Geheimdiensten und
Irak-Experten vermutet laengst in Syrien? Oder in unedlich
langen und verzweigten Bunker-Systemen, die gebaut zu haben
die Deutschen und Jugoslawen laengst zu gegen haben? Irak
laesst ein Paar Raketen zerstoeren und die Welt jubelt ...
Seht her - nicht Irak ist das Problem, nein, USA sind
ein Problem, denn sie wollen Iraks Bereitschaft (!) zur
ABruestung garnicht anerkennen, sie wollen nur Krieg. Polemik?
Ja! Auf beiden Seiten! Und das alles spielt ueberhaupt keine
Rolle, denn es geht hier nicht primaer darum, ob ein Krieg
gerechtfertigt waere oder nicht. Es geht auch nicht um die
Frage, warum die Amerikaner diesen Krieg gegen SAddam, den
sie selbst hoch gezuechtet haben, wollen. Es geht auch nicht
darum, ob der Terror aufhoert oder noch schlimmer wird, denn
das ist unerheblich. Ich sage, er wird in keinem Fall aufhoeren,
denn Terrorismus hat nur einen Zweck - Selbstzweck! Terroristen
swollen keine Forderungen durchsetzen, es geht dabei um etwas
vollkommen abstraktes, das nichts mit der aktuellen politischen Situation zu
tun hat. Kein
Terrorist dieser Welt wird mit dem Terror aufhoeren, nur
weil die politische Situation sich geaendert hat. Terrorismus
ist ein Selbstlaeufer, der immer andere Quellen findet, um
sich davon zu naehren, wenn die urspruenglichen versiegt sind.Es geht auch
nicht um Oel, obwohl das Oel fuer die gesamte (!)
westliche Welt einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren ist.
UNd man sollte den stoerungsfreien Export sicher stellen, will
man eine echte Weltwirtschaftskrise vermeiden. Auch darueber
ssollten die Fridensaktivisten gelegentlich mal nach denken.
Aber wie gesagt, das ist nicht die entscheidende Frage.
Meiner Meinung nach sollte die Welt nicht deshalb gegen den
Krieg vorgehen, weil ein Krieg von den USA angezettelt gegen das Voelkerrecht
verstoesst. Das was der Welt wirtklich
Sorgen machen sollte ist die Frage was oder wer kommt nach Saddam???? Die
Gefahr,
dass die Fundamentalistisch-religioese Kraefte an die Macht gelangen
werden, ist enorm. Nicht der Krieg koennte zu einem Flaechen-
brand in dieser Region fu sondern der panarabischreligioeser
Fundamentalismus, der tatsaechlich wie ein
Flaechenbrand um sich greift. Der den Fanatismus, der den Terror naehrt,
foerdert und
fordert. Deswegen bin ich nicht gerade eine ANhaengerin der
amerikanischen Kriegsplaene.
USA als Kriegstreiber, Oel, UNO, UN-Sicherheitsrat - das alles ist Polemik.
Zumal die UNO sich zu einem Sammelsurium aus Interesenvertretern,
Lobbyisten und Polemikern entwickelt hat.
Mein erster Artikel entstand aus der Wur ueber die Einseitigkeit
der Friedensbwegung ( ich meine natuerlich Wut). Diskutiert
doch mal zur Abwechslung ueber Saddams Regime, ueber den
Terror und was man dagegn machen koennte und hetzt nicht nur
gegen die USA - denn nicht USA sind unser Feind - der Saddam und der islamische
Fundamentalismus sind es.
E.
p.s. Sorry, viele Tippfehler, schreibt sich nicht leicht
mit einer eingegipsten Hand.