UNItopia News: Brett Medien, Gruppe Musik, Artikel 756
-------------------------------------------------------------------------------
Titel: Natacha Atlas & Arabian Strings
Artikel: 756 Bezug: 0
Verfasser: Horni Datum: 02.07.01 12:41:44
-------------------------------------------------------------------------------
So, nu hab ich doch neulich glatt Freikarten fuer das Konzert gestern bekommen.
Also frisch auf und erwartungsvoll auf interessante Musik gewartet, in einer
Halle, die sie selbst mit so vielen Freikarten nichtmal halbvoll bekommen
haben. Das haette mir schon Warnung sein sollen. Nunja, man ist ja offen fuer
alles, was interessant klingt.
Als Vorgruppe traten dann erstmal 3 Herren auf mit Darbuka (der typischen
arabisch/tuerkischen Handtrommel), Geige und Keyboard. Was dabei herauskam, war
zwar sehr arabisch, aber kaum ein Genuss: Der Keyboardspieler befleissigte
sich,
moeglichst alles, was von der (elektronisch stark aufgepeppten) Geige kam, mit
immer neuen Klangvariationen zu uebertoenen. Es hoerte sich an wie bei einer
Werbeveranstaltung des Keyboardherstellers. Einzig positiv: Der Trommler
verstand es ehrlich, damit umzugehen. So waren wenigstens die Rhythmen einiger-
massen gut. Achjah: Harmonielehre / Improvisation gebe ich denen auch grad mal
noch ne 5. Jedenfalls waren wir froh, als die dann aufhoerten und Natacha
selbst
die Buehne betrat. Doch: oh Schreck, die 3 Herren waren auch da mit von der
Partie.
Naja, Natacha kann zwar ganz nett Toene verschleifen, braucht aber auch massiv
Unterstuetzung durch Elektronik, damit ihre Stimme nach was klingt. Der
Abschuss
kam dann, als sich rausstellte, dass die Musiker wohl auch nicht so richtig auf
sich eingestellt sind. Einsaetze verpatzt, ploetzlich ging einiges zu frueh
wohl das elektronische Schlagzeug los (nen echten Schlagzeuger hatten sie ja
schon, fragt sich, warum der diese Hilfe brauchte...), der zweite Keyboarder
wusste manchmal anscheinend nicht so ganz recht, ob er nicht doch zum Sax
oder seiner Floete greifen sollte (was keinen Unterschied machte, weil man
das eh fast nicht gehoert hat) und die erwarteten strings waren eben die
eine einsame Geige.
Nach dem ersten Bier fragten wir uns, ob wir noch ein Bier bleiben sollen
oder gleich gehen und irgendwo noch nen schoenen Cocktail trinken. Zweiteres
erschien uns dann doch verlockender, da wir echt Angst hatten, dass das Bier
bei der Musik sauer wird.
Fazit: absolut nicht hoerenswert. Da gibt es echt weit bessere Musik aus
diesem Kulturkreis.
Achjah: was uns wenigstens ein bischen erheitern konnte, waren die paar
Tunten, die so offensichtlich begeistert waren (schonmal nen hageren 1,95m-
Typen Bauchtanz versuchen sehen ? *grins*)
Gruss, Horni.